Stress. Stress. Stress. Es war ihre Entscheidung eine Comeback hinter eine Tour zu schieben. Eine Tour hinter ein Comeback Ateez arbeitete so hart, weil sie so hart arbeiten wollten. Eine freiwillige Entscheidung die die acht gemeinsam getroffen hatten. Dies hieß aber nicht, dass sie kein Stressempfinden hatten. Dass sie mal nicht ausgelaugt waren und sich am liebsten in ihrem Bett verkriechen wollten. Auch wenn Seonghwa liebend gerne auf der Bühne stand und performte. Gerne hörte wie die Fans für sie jubelten, so war heute einer dieser Tage an dem er sich einfach gestresst fühlte. Dabei konnte der Sänger nicht einmal festmachen woran dies wirklich lag. Sie hatten ihr Comeback und waren daher auf Promotion. War nun wirklich nichts neues. Aber allein als er heute morgen mit drei anderen im Auto gesessen und Wooyoung ohne Punkt und Komma geredet hatte, hätte er diesen am liebsten aus dem Auto gekickt. Seufzend schloss der Älteste von Ateez seine Augen. Sie würden bald dran sein. Und mit bald war schon der übernächste Auftritt gemeint. So viel Zeit blieb ihm also nicht seine Nerven wieder zu beruhigen und so verließ er mit angespannten die Umkleide. Zugegeben war er der letzte, die anderen waren schon vorausgegangen und hatten sich wahrscheinlich bereits bei der Bühne eingefunden oder würden eben noch auf Toilette gehen oder etwas trinken. Wäre sicherlich keine schlechte Idee wenn er ebenfalls etwas Waser zu sich nehmen würde bevor er auf die Bühne ging. Immerhin war Guerilla wirklich ein schwieriges Lied und mit der Power die sie darin hineinsteckten wirklich nicht zu überschätzen.

Doch auf sein Wasser würde der Park wohl oder übel verzichten müssen. Mit eiligen Schritten durchquerte er die Räumlichkeiten. Bis er einen Wiederstand spürte. Etwas was sich in dem Schmuckteil der um sein Oberkörper ging verheddert hatte und mit einem ungemütlichen Ruck ihn daran hinderte weiter zu gehen. Um genau zu sein sogar zurückzog, sodass er schließlich mit Heeseung zusammenprallte. Aus Reflex streckte er die Hände aus, packte diesen an den Oberarmen und gab ihnen beiden somit sicheren Halt. Auch wenn ihre Ketten nun dennoch miteinander verkeilt waren und sie sich so zwangsweise gegenüber standen. Ein hörbar genervtes Seufzen entglitt ihn, seine Fingern schlossen sich unterbewusst etwas stärker um dessen Arme. Bis er dies schließlich bemerkte und ihn augenblicklich los ließ. Blöd nur das er nicht von ihm wegkam, denn jeglicher Versuch diese grässlichen Kette mit einer Bewegung voneinander zu lösten scheiterte. "Was soll das?", entkam es ihm genervt, leise knurrend. Natürlich war ihm bewusst, dass es nicht die Schuld von Heeseung war. Dafür was die Stylisten ihnen aufzwangen konnte er nun wirklich nichts. Dennoch konnte sein genervtes Ich sich nicht zurückhalten. "Ich muss gleich auftreten." Das Lied vor ihrem hatte angefangen, was eigentlich sein Zeichen war endlich sich zu den anderen zu gesellen.

Die Diagnose war nicht gerade ohne, als er vom Arzt gekommen war und dieser ihm deutlich gemacht hatte das er mit einer Stimmbandentzündung echt nicht spaßen sollte. Immerhin war seine Stimme, neben seines Tanzes ja das was sein Leben als Idol ausmachte und er musste zugeben, dass er doch sehr erschrocken war, als der Arzt meinte das es, wenn er sich nicht gut genug schonte, auch seine Stimme verlieren konnte.
Das wäre nicht nur für ihn selbst fatal, immerhin liebte er es auf der Bühne zu stehen, sondern auch für Enhypen selbst, jetzt da sie so einen guten Lauf hatten und ziemlich erfolgreich waren.
Das war jetzt jedoch schon einige Tage her und eigentlich sollte es alles wieder besser geworden sein. Da er sich jedoch nicht getraut hatte irgendwas zu sagen, damit er ja seine Stimme schonte, wusste er auch gar nicht ob er heute auftreten konnte. Hatte Jungwon mehrmals angedeutet das er schon glaubte das es klappte. Aber er wollte einfach auf nochmal sicher gehen und nicht reden, einfach damit er sicher sagen konnte das er seine Stimmbänder nicht überreizte. War vielleicht ein Fehler das er beim Soundcheck nicht schon angefangen hatte etwas auszuprobieren, ob es denn wirklich klappte oder nicht. Aber er war da vielleicht etwas zu vorsichtig gewesen.

Jetzt stand der Auftritt fast bevor. Erst kam noch eine andere Gruppe, dann Ateez und dann waren sie dran. Er war schon lange nicht mehr so nervös, wie gerade. Wirklich nicht. Was weniger an den Auftritt selbst lag, sondern daran das er womöglich verkacken konnte. Was dann? Das wollte er sich lieber nicht ausmalen. Ansonsten musste er wohl nur so tun als würde er singen und sie mussten mit der Technik etwas herumspielen. Lieber Lip Synchen als wenn er komplett ausfallen würde, so kurz vor der Show.
Absolut in Gedanken vertieft, weil er gar nicht wusste wie das heute werden würde, lief er über den Gang und bekam auch viel zu spät mit, dass sich seine Kette, die er an seinem Outfit trug, mit irgendwas verhakt hatte. Erst als er nicht mehr weiter laufen und nach hinten gezogen wurde, sah er sich irritiert um.
Sein Blick blieb an Seonghwa hängen. Er war so... schön.

Wieso zum Teufel kam ihm das ausgerechnet in dieser Situation? Etwas unangenehm wurde es, als er ihn etwas fester an den Oberarmen festhielt und seine Laune ziemlich im Keller zu sein schien.
Als er ihm sagen wollte, dass es ihm Leid tat, einfach aus Reflex heraus, stockte er. Außer ein leises krächzen kam ihm nicht über die Lippen. Nein, nein, nein! Das konnte und durfte einfach nicht sein! Wieso kam immer noch kein Laut über seine Lippen? Als hätte er verlernt zu sprechen. Heeseung schluckte schwer und starrte den Ältern einfach nur an, ehe er sich auf die Kette fixierte und versuchte sie zu lösen. Wieso musste sich dieses verdammte Teil auch so sehr verhaken, dass er nicht mal wirklich den Anfang finden konnte?
Das Seonghwa auf die Bühne musste, war ihm schon klar. Und wenn es nach ihm ginge, könnte der Park sofort auf die Bühne. Doch er konnte doch auch nichts dafür das sich die Ketten so schlecht wieder lösen ließen. Entschuldigend blickte er ihn an, konnte nichts wirkliches sagen und sein Handy, mit dem er wenigstens etwas hätte tippen können, lag in der Umkleide.

Seonghwas Festellung gleich auftreten zu müssen war mehr als unnötig gewesen. Aber allein etwas zu sagen half ihm sein eigenes Gemüt zu beruhigen. Es war immerhin nicht Heeseungs Schuld was für eine Wahl ihre Stylisten tragen. Dass eben diese Wahl sie in solch eine Situation brachte hätten sie natürlich nicht ahnen können. War einfach verdammt ungünstig gelaufen. Diese Worte wiederholte er immer wieder in seinem Kopf, bevor er wirklich noch den Mund öffnete und den Jüngeren vor sich wirklich anfuhr. Der Lee konnte doch am wenigstens was für seine schlechte Laune und Seonghwa war eigentlich auch niemand der Andere dann anfuhr. So jemand war er nicht und so jemand wollte er auch nie werden oder sein. Doch als der Dunkelhaarige anfing an den Ketten herum zu zupfen, nachdem sein Mund sich wie der eines Fisches geöffnet und wieder geschlossen hatte, stieß Seonghwa genervt die Luft aus. "Lass das, so wird das nichts", meinte er brummend und legte seine rechte Hand auf die des Jüngeren um ihn von seinem weiteren Vorhaben abzuhalten. Eigentlich standen sie sich viel zu nah. Mehr Nähe als der Park gewohnt war. Mehr Nähe als er von anderen gewohnt war die nicht seine Member waren. Doch für den Augenblick überschattete sein aufgebrauchtes Gemüt diese Tatsache. Stattdessen blickte er Heeseung skeptisch an. "Wolltest du dich entschuldigen?" Dem Krächzen nach zu urteilen war er davon ausgegangen, dass gegenüber seinem Sunbaenim wenigstens eine Entschuldigung folgen würde.

Noch immer hielt er dessen Hand mit seiner umfasst, hinderte ihn weiterhin daran sich an den Ketten zu schaffen zu machen. Nicht das er wirklich Zeit hatte, aber irgendwie hatte der panische Blick des Jüngere so etwas wie Sorge in ihn geweckt. Wäre nicht das erste Mal. Und während im Hintergrund der erste Refrain anlief und damit seine Zeit immer weiter verstrich, erkundigte er sich bei dem Lee ob alles in Ordnung sei. "Alles in Ordnung? Du wirkst ein wenig zerstreut. Hast du das sprechen verlernt?" Noch ahnte er natürlich nicht, dass Heeseung gar nicht sprechen konnte. Es gerne wollen würde, aber tatsächlich keinen Ton herausbrachte. Endlich ließ er dessen Hand los, deutete mit einem Nicken an, dass er es wieder versuchen konnte. Es würde nämlich reichlich wenig bringen, wenn sie beide an dem Schmuck herumnestelten.

Die anfängliche schlechte Laune des Älteren sorgte bei ihm nicht für weniger Nervosität. Weil er sich nicht verständigen konnte, nicht wollte das er schlecht gelaunt war und dann kam noch dazu das er ihm so nah war und er von nahem noch schönner aussah, als auf der Bühne. Was ihm irgendwie regelrecht schachmatt legte. Hätte er reden können, hätte er wohl auch nichts über die Lippen gebracht, auch wenn er versucht hätte so cool es ging sich zu verhalten, damit Seonghwa davon auch nichts mitbekam.
Aber es war so verdammt offensichtlich das er nervös war. Da reichte schon sein Versuch die Ketten zu lösen, aber irgendwie wollte das nicht. Nicht jetzt und vor allem nicht so wie er gerade es versuchte. Mit zittrigen Händen. Als er die warme Hand des Parks auf seiner spürte, merkte er erst, dass er die Luft angehalten hatte, als seine Lunge nach neuem Sauerstoff Alarm schlug. Erst dann holte er unbemerkt Luft und starrte ihn weiter an. Nachdem er seine Hand auf seiner eigenen gespürt hatte, hatte er sofort inne gehalten und hatte einfach nur angesehen. Als hätte er einen Geist vor sich. Und allein durch die Nähe, von der er so abgelenkt war, merkte er auch gar nicht wie sehr seine Hände eigentlich zitterten. Wegen des Parks, wegen der Nähe, wegen der schlechten Stimmung, die gerade noch zwischen ihnen gehangen hatte.

Wollte er sich entschuldigen? Klar! Daher nickte er auch direkt nach der Frage. Weil reden konnte er ja eben nicht. Wow und dann stellte er noch mehr Fragen und so viele hintereinander das er gar nicht wirklich mit nicken und Kopf schütteln hinterher kam. Als der Ateez Member seine Hände losließ, musste er irgendwie versuchen ihm begreiflich zu machen, dass er zwar reden konnte, aber nicht jetzt. Scheinbar. Also deutete er eine Eins, was auf die erste Frage hindeutete und er schüttelte den Kopf. Ihm ging es gerade wirklich nicht gut. Dann deutete er eine zwei an und machte das Zeichen für etwas. Weil er ja schlecht ja sagen konnte. Weil er so gesehen reden konnte. Und würde er nein sagen, würde sich Seonghwa sicher fragen warum er dann nichts sagte. Es dauerte eine, zwei, drei Sekunden ehe er seinen Blick von seinen schönen Augen löste und sich wieder daran machte die Ketten voneinander zu lösen, in der Hoffnung er machte es nicht noch schlimmer. Die Musik im Hintergrund machte es nicht besser, weil er genauso gut wie Seonghwa wusste, dass bald Ateez an der Reihe war und sie immer noch hier standen und er an seinen Klamotten herumfummelte. Nur noch ein dummes Kettchen. Nur noch eines! Seine verdammt zitternden Hände halfen dabei nicht gerade. Und wieder öffnete er den Mund, wollte sagen das er scheinbar geschafft hatte und es kam erneut nichts über die Lippen. Heeseung biss sich auf die Unterlippe und seufzte tonlos. Um es zu demonstrieren ging er einen Schritt nach hinten um zu zeigen das sie nicht mehr wie zwei Magnete aneinander hingen.

Er bemerkte die zitternden Hände von Heeseung, als seine eigene Hand auf dessen legte um ihn davon abzuhalten weiter an den Ketten herumzufummeln. So schnell wie seine schlechte Laune sich gegen den Jüngeren gerichtet hatte, so schnell war sie verflogen, als er ihm dessen Nervosität allzu deutlich ansah. Seonghwa konnte nur nicht genau sagen ob es an seiner Laune und seinen harschen Worten lag oder einfach nur daran, dass er unter Zeitdruck stand. Was auch immer es war. Der Park wusste, dass der Lee es nicht beabsichtigt hatte ihn aufzuhalten. Da es wirklich so schien als könnte Heeseung nicht sprechen konnte er ihm noch weniger böse sein. Auch wenn die Musik unaufhörlich im Hintergrund weiterlief und ihm nur allzu deutlich machte, dass sein Einsatz auf sich warten ließ. Bald würden sie dran sein und dennoch stand er immer noch hier. Aufmerksam beobachtete er dessen Kopfnicken und die Gestik seiner Hände, reimte sich die Sachen zusammen. Oder besser gesagt die Antworten auf seine Fragen die er zuvor gestellt hatte. Seine eigenen Hände hatte er mittlerweile neben seinem Körper, überließ dem Jüngeren wieder sich ans Werk zu machen und die Ketten zu lösen. "Ich nehme deine Entschuldigung an." Nun schenkte er ihm doch ein kleines Lächeln. Eines von dem er hoffte es würde den Jüngeren etwas beruhigen. "Du brauchst keine Angst haben. Ich reiße dir nicht den Kopf ab." Sein Blick glitt zu dessen Fingern die immer noch auffällig zitterten.

Schweigend wartete Seonghwa. Worauf wusste er selbst nicht so genau, denn auf magische Weise würden sie nicht voneinander gelöst werden. Aber der Lee schien schon alles unter Kontrolle zu haben und als dieser schließlich einen Schritt zurücktrat und ihm damit zeigte, dass sie wieder frei waren nickte der Park. "Sehr gut." Er strich sich über die Kleidung, richtete diese wieder, klopfte dagegen als müsste er imaginären Staub von dieser fegen. Und obwohl er jetzt frei war machte er keine Anstalt zu gehen. Stattdessen fixierte sein Blick Heeseung. "Wolltest du so auftreten?", erkundigte er sich und ein klein wenig Sorge sprach aus seinem Blick, als er unzufrieden mit der Zunge schnalzte. "Wenn du nicht sprechen kannst, bezweifle ich irgendwie, dass du auf eine Bühne gehörst. Oder nicht?" Seonghwa fragte sich ob dies ärzlich abgeklärt worden war und man an seiner Stelle einfach Playback laufen lassen würde. Wahrscheinlich würde man das, sonst wäre er wohl kaum hier und in voller Montur bereit zum Auftreten.

In seinem Blick lag leichte Verwunderung, als er die sanften, warmen Hände auf seinen spürten, die immer noch zittern wollten. Wegen der ganzen Situation, wegen Seonghwa, weil es ihm einfach nicht gut ging. Und doch schaffte er es, dass Heeseung ruhiger wurde und nicht mehr einem alten Mann Konkurrenz machen, so wie seine Hände am zittern waren. Er wusste ja nicht mal an was es lag. Das er einem seiner Sunbaenims im Weg stand und nicht mal schaffte aus dem Weg zu gehen. Als würde das Schicksal das so wollen.
Wie kam er jetzt eigentlich darauf, dass es Schicksal war, dass sich ihre Ketten so verdammt dumm ineinander verhakt hatten, dass es gefühlt Stunden brauchte um das wieder auseinander zu bekommen. Noch schlimmer fand er das er nicht mal mit ihm reden konnte, sich erklären konnte oder irgendwas zu sagen. Entschuldigen zum Beispiel. Das wäre ein guter Anfang. Aber nein. Er stand hier zitternd und versuchte diese dummen Ketten auseinander zu bekommen. Sein Blick traf den des Älteren und leicht nickte er. Ein Zeichen das er verstanden hatte. Das war schon mal etwas, was ihn ein wenig beruhigen konnte. Das Lächeln schaffte das natürlich noch besser und sogar so gut, dass er ihn sogar zurücklächelte. Also versuchte er es, jetzt ein klein bisschen weniger nervös, es nochmal mit den Ketten, was zum Glück, nach einigen Nerven die dabei abgestorben waren, dann auch tatsächlich zu klappen schien.

Etwas unsicher kaute er auf seiner Unterlippe, als Seonghwa ihn fragte ob er so auftreten wollte. Auch wenn er selbst nicht wirklich sicher war, ob das was werden würde, nickte er. Ja, er war für die Bühne eingeplant. Nur eben so, dass es nicht auffiel das er nicht sprechen konnte. Das ging auch nur eine geraume Zeit gut, bis es sicher auffallen würde. Daher hoffte er, dass sich das bald wieder besserte, wenn er brav die Anweisungen des Arztes befolgte. Es war auch so frustrierend nicht sprechen zu können. Er streckte den Zeigefinger aus, so das er Seonghwa andeutete das er ganz kurz warten sollte und hatte Glück, dass in dem Aufenthaltsraum ein Zettel und ein Stift waren. 'Ich singe nicht, ich tanze nur und der Rest ist lipsync. Damit ich meine Stimme noch schonen kann.' Den Zettel drückte er dem Park in die Hand, damit er wenigsten etwas verstehen konnte, was er sagen wollte. Weil wenn er ihn so fragte würde das so nichts werden. 'Tut mir wirklich leid alles...' Auch wenn Seonghwa schon meinte, dass er die Entschuldigung annahm, wollte er das dennoch nachholen. Er senkte kurz den Kopf und schenkte ihm ein cutes Lächeln, ehe er den Kopf schief legte und auf Richtung Bühne deutete. Musste der Park nicht jetzt dann auf der Bühne stehen? Nicht das er noch Schuld war, weil der Ateez Member zu spät kam.

Scheinbar schienen seine Worte Wirkung zu zeigen. Denn auch wenn das Zittern von Heeseungs Fingern nicht gänzlich verschwand, schien er sich wieder genügend unter Kontrolle zu haben um mit einem letzten Versuch ihre Ketten zu lösen. Nach dieser Aktion würde er mal mit ihren Stylisten reden. Vielleicht sollten sie die Dinger festkleben. Oder sie direkt weglassen, dass wäre doch mal eine gute Idee. Sie taten eh nur stören auf der Bühne. Einige Sekunden verstrichen, ehe sie endlich voneinander befreit waren und sich natürlich seine Sorge zu Wort meldete und er sich bei dem Jüngeren erkundigte ob er so wirklich auftreten wollte. Er schien nämlich nicht in der besten Verfassung zu sein. Zumindest seine Stimme war es auf jeden Fall nicht und gehörte man mit einer fehlenden Stimme nicht lieber in ein Krankenbett? Oder wenigstens nicht auf eine Bühne. Verwirrt zog er die Augenbrauen zusammen als Heeseung plötzlich kurz weg war und mit einem Block und Stift zurückkehrte um etwas draufzuschreiben und es ihm anschließend zu reichen. Seine Augen flogen über das Geschriebene eher verstehend nickte. "Hoffentlich ist es wirklich nur deine Stimme die angeknackst ist." Prüfend musterte er den Jüngeren noch einmal eingehend, ehe er dessen zweiten Zettel entgegennahm und automatisch anfing zu lächeln. Immerhin hatte er die Entschuldigung schon angenommen, auch wenn der Lee sich nicht hatte aussprechen können. "Wenn es dir so wichtig ist, entschuldige dich einfach beim nächsten Mal mit gesprochenen Worte ... und vielleicht Schokolade." Die Schokolade war natürlich nicht ernst gemeint, was man seinem Lächeln entnehmen konnte.

Seonghwa folgte dem Deut des Jüngeren, erinnerte sich daran, dass er ja eigentlich auf die Bühne sollte. Die letzten Töne waren verklungen und wahrscheinlich warteten die restlichen Sieben schon längst auf ihn. "Tut mir leid, ich muss wirklich los." Für einen kurzen Moment legte er dem Jüngeren die Hand auf die Schulter. "Pass auf dich auf ja?" Damit meinte er nicht nur, dass er nicht weiter in andere reinrennen sollte, sondern auch am besten seine Stimme eine Pause gönnen sollte. Vielleicht auch sich selbst wenn es zu schlimm werden würde. Auch wenn er sich selbst niemals an solchen Worten ein Beispiel nahm. Aber das war ja etwas anderes. Mit einem letzten Lächeln verabschiedete er sich von dem Jüngeren, machte auf dem Absatz kehrt und eilte mit schnellen Schritten zu den anderen.