» Kylie & Hailey, 14.08.2022, morgens, Chiva-Som

[OUTFIT] » Manchmal verstand Kylie ihre Schwester Kendall nicht. Seit wann sagt sie Nein zu einem Wellnesstrip mit ihrer besten Freundin? Kylie hatte ganz verdutzt geschaut, als sie sie wirklich meinte, dass sie keine Zeit hätte. Sie wusste, dass das gelogen war, denn sie hatte erst ein paar Stunden vorher mit ihr gesprochen, was die nächste Zeit denn so anstand. An dem Tag haben sie zusammen gekocht und wollten einen gemütlichen Mädels-Abend machen. Ihre beiden Kinder waren heute bei Kris, ihrer Mutter, da Kylie einfach mal Abstand von dem ganzen Mama-Getue brauchte. Natürlich liebte sie das Muttersein, aber gerade nach der zweiten Geburt ihres Sohnes ging es der Zweifachmama einfach nicht besonders gut. Darum hatte sie Kendall gefragt, ob sie den Abend zusammen verbringen wollten. Kylie hatte also alles mitgebracht, was sie benötigen, als sie zu ihrer Schwester gefahren war und gegen 22 Uhr klingelte es an der Tür. Hailey, Kendalls beste Freundin, war vorbeigekommen, weil sie Zuhause noch einen Knall bekommen würde. Kylie hatte das ganze Drama nicht wirklich mitbekommen, jedenfalls nicht das, was Hailey Kendall immer anvertraute. Doch an dem Abend, als sie alle zusammen mit Wein und Snacks auf dem Sofa gesessen haben, platzte alles aus Hailey heraus und Kylie erfuhr die ganze Wahrheit. Das Justin nicht alle Tassen im Schrank hatte wusste sie ja bereits. Aber dass es so schlimm war, hätte sie nun auch nicht gedacht. Kylie hörte die meiste Zeit nur zu, als die beiden sich überwiegend unterhielten, doch als Kendall dann meinte, dass sie keine Zeit für einen Wellnesstrip hatte, horchte die Unternehmerin dann doch auf. Eben weil sie wusste, dass es gelogen war. Doch Kylie sagte nichts dazu, immerhin war es Kendalls Ding. Vermutlich hatte sie nur keine Lust, wollte ihre beste Freundin aber nicht verletzen. Oder es steckte etwas ganz anderes dahinter. Kylie würde sie fragen, wenn sie nachher wieder alleine waren.

So war es dann aber Kylie gewesen, die auf die Frage weder eine Antwort bekommen noch einen anderen Ausweg gefunden hatte, als das sie selbst mitkommen würde, um Hailey Gesellschaft zu leisten. Außerdem war Wellness doch genau das, was sie brauchte! Hailey war damals sichtlich erleichtert gewesen, als Kylie sich angeboten hatte und sie nicht alleine wegfahren musste. Und heute waren sie angekommen. In einem der besten Wellnessresorts der Welt. Ein paar Tage konnten sie nun hier die Seele baumeln lassen und einfach entspannen, so wie sie beide es verdient hatten. Zwar war Kylie nicht Haileys beste Freundin und theoretisch hatten sie nur miteinander zu tun, wenn Kendall auch da war, aber man konnte sich ja noch besser kennenlernen. Vielleicht merkten sie ja auch, dass die Chemie zwischen ihnen mehr stimmt als sie vorher gedacht haben. Was auch immer sie am Ende aus dem Trip machten: Es würde schon gut werden. Nur mit Bademantel bekleidet lag Kylie auf einer der Liegen, die zu dem Spa-Bereich gehörten. In der linken Hand hatte sie ihr mittlerweile 3tes Glas Sekt und die andere lag entspannt neben ihrem Körper. Sie war gerade von ihrer Behandlung wiedergekommen und wartete nun darauf, dass auch die Blondine ihren Weg zurückfinden würde. Bis jetzt haben sie noch nicht sonderlich viel geredet, aber sie waren auch erst ein paar Stunden hier. Das Einzige, was Kylie ein wenig störte war, dass sie nur ein Hotelzimmer hatten und nicht jeder sein eigenes. Sie mochte es nicht gerne mit recht fremden Personen in einem Zimmer zu schlafen, auch wenn sie Hailey nicht unbedingt in diese Schublade stecken würde. Trotzdem waren sie nicht stark genug befreundet, sodass Kylie drüber hinwegsehen könnte. Kylie brauchte ihre Ruhe und ihren Platz, den sie so natürlich nicht hatte. Aber sie würde es überleben und vielleicht war es ja auch gar nicht so schlimm sich mit Hailey das Bett zu teilen. Die Augen schloss die Unternehmerin, lehnte sich gemütlich zurück und lauschte der leisen und sinnlichen Musik, die im Hintergrund zu hören war. So lange, bis sie neben sich die leisen Schlappen von Hailey wahrnahm. Langsam drehte sie den Kopf zur Seite und schmunzelte, als sich Hailey, ebenfalls mit einem Sektglas in der Hand, auf die andere Liege niederließ. „Das war so gut! Ich habe das Gefühl, als würde ich auf Wolke 7 schweben!“ schwärmte sie und streckte sich einmal bedacht, damit sie den Sekt nicht ausschüttete. „Wie war es bei dir?“

[OUTFIT] » Seit Tagen wenn nicht sogar Wochen schon lief es ganz und gar nicht gut zwischen Hailey und Justin. Der Sänger, der damals durch ein Youtube Video berühmt wurde und inzwischen unzählige Fans auf der ganzen Welt hatte, hatte es faustdick hinter den Ohren. Anders kann sie es aktuell nicht sagen. Er war schon immer ein Kontrollfreak gewesen. Anfangs hatte sie es ja zugegeben als ausgesprochen süß empfunden, doch mittlerweile ging es der Blonden gehörig auf die Nerven. Es wurde einfach immer schlimmer. Was glaubte er eigentlich wer er war? Was glaubte er eigentlich, was Hailey tun sollte? Ihren Job aufgeben, niemals das Haus verlassen, Kinder zu zeugen, wann es ihm gerade passte? Das und noch vielmehr konnte er sich abschminken. Nicht so. Natürlich wollte das Model irgendwann Mutter werden. Aber absolut nicht unter diesen Umständen. Im Augenblick fühlte sich die Nichte von Alec Baldwin überhaupt nicht mehr wohl zuhause. Sie war froh, dass sie mal rauskam und Zeit mit ihren Freunden verbringen konnte – weit weg von dem ganzen Trubel. Eigentlich war der Plan gewesen mit Kendall ein paar Wellnesstage in Thailand zu verbringen. Schade, nein eigentlich ziemlich blöd war, dass ihre beste Freundin angeblich keine Zeit hatte … oder Lust. Hailey konnte es nicht mal genau sagen. Wahrscheinlich traf sie sich nur wieder mit diesem Berliner -Typen, von dem sie seit Wochen immer mal wieder sprach. Den Namen hatte sie schon wieder vergessen. Spielte wahrscheinlich auch keine Rolle. Denn in ein paar Tagen würde er auch schon wieder Schnee von gestern sein. Es war doch immer so. Das glaubte Hailey zumindest. Die Worte ihrer besten Freundin zu hinterfragen, darauf hatte sie keine Lust gehabt. Das Letzte, was sie nämlich gerade gebrauchen konnte, war Stress mit Kendall. Wenn die Dunkelhaarige nicht konnte oder wollte, dann war es eben so. Es gab Schlimmeres im Leben.

Tatsächlich war es ihre Schwester Kylie gewesen, die sich als Ersatz angeboten hatte. Hailey war überrascht zugleich erleichtert gewesen. Umso mehr hatte sie sich aber darüber gefreut. Denn auch wenn sie Kylie damals vor Kendall kennen gelernt hatte, verbrachte sie nicht so viel Zeit mit ihr. Aber das konnten sie ja nun nachholen. Hailey war jedenfalls relativ froh, dass Kylie sich die Zeit nahm mit ihr diesen Wellnesstrip zu machen. Bis auf ein paar Snacks hatte das Model in den letzten Stunden tatsächlich nicht viel gegessen. Was man vom Trinken nicht sagen konnte. Hailey würde nun unbedingt meinen, dass sie betrunken war, aber ein bisschen angetrunken war sie schon. Kein Wunder, denn immerhin war das schon das dritte, wenn nicht sogar schon vierte Glas Sekt, das sie heute in ihren Händen hielt und sicherlich würde es auch nicht das Letzte sein. Hailey nippte an jenem Glas, während sie sich auf dem Weg zu Kylie begab, die bereits auf sie zu warten schien. „Es war einfach nur himmlisch! Ich hätte noch mindestens eine Stunde länger da bleiben können.“, musste das Model ehrlich zugeben, ehe sie sich entspannt auf die Liege neben ihrer Freundin niederließ. „Danke, dass du mit mir hier bist. Ehrlich, zuhause habe ich es nicht mehr ausgehalten.“ Die Blonde seufzte. „Himmel noch eins, eine Ehe zu führen kann so anstrengend sein!“, platzte es aus ihr heraus. Hailey verdrehte die Augen und trank einen größeren Schluck aus ihrem Glas. Das Model nahm, wie so oft, kein Blatt vor dem Mund. „Ist das auch wirklich okay, dass wir uns ein Zimmer teilen? Ich habe in der Eile gar nicht darüber nachgedacht früh genug ein weiteres Zimmer zu buchen.“ Verlegen kratzte sie sich kurz am Hinterkopf. Inzwischen war das Resort vollkommen ausgebucht. Nachträglich ein weiteres Zimmer zu buchen war schier unmöglich.

» Während Kylie voll und ganz die Entspannung genoss, kam Hailey wieder und schwärmte nicht weniger als Kylie selbst. Ihre Lippen zogen sich zu einem Schmunzeln, während sie zu ihr rüber schaute. „Ja, du sagst es. Mindestens eine Stunde. Durch die Massage fühlen sich all meine Muskeln so schwerelos an. Das kenne ich schon gar nicht mehr.“ Durch das ewige Heben der Kinder spürte Kylie jeden Muskel, überall! Aber sie war nun mal Vollblutmama und dann musste man mit den Konsequenzen eben leben. Außerdem machte ihr das alles nichts mehr aus, wenn sie ihre Kinder lächeln oder lachen sah. Da ging ihr Herz einfach auf und jeder Schmerz war vergessen. Aber nun ganz ohne ihre beiden Lieblinge hier zu sein war auch mal schön. Kylie hatte nach der Geburt ihres Sohnes starke Zweifel und es ging ihr überhaupt nicht gut. Mittlerweile war sie auf dem Weg der Besserung und sie konnte wieder entspannen, ohne dass sie ständig im Bett lag und dort nicht mehr raus wollte. Als die Blondine neben ihr weitersprach, nahm Kylie einen Schluck ihres Sektes und drehte sich zu ihr um. Ein wenig schräger legte sie sich ebenfalls hin und stürzte ihren Kopf mit der Hand. „Ich weiß, wir haben so ein wenig den Kontakt wegen Kendall verloren, aber du weißt hoffentlich, dass ich immer für dich da bin.“ Damit wollte Kylie ihr nicht vorwerfen, dass Kendall sie entzweit oder dass sie Hailey ihr geklaut hatte. Sie beide waren ihren eigenen Weg gegangen. Kylie entschied sich dazu, die Mama-Rolle einzunehmen, schwanger zu werden und ihre volle Aufmerksamkeit den Kindern zu schenken, anders als ihre Schwester Kendall, weswegen Hailey und sie vermutlich besser zusammenpassten. Kendall wollte keine Kinder und ihr Single-Leben genießen. Sie wollte Jungs verführen, Spaß haben und sich nicht binden, vor allem keine Kinder bekommen. Damit passten sie und Hailey einfach besser zusammen. Sie hatten keine Kinder und mussten nicht 24/7 erreichbar sein. Aber für Kylie war das in Ordnung. Immerhin hatte sie auch einen wundervollen Freundeskreis, auch wenn die meisten mit ihr zusammenarbeiteten.

Nun offenbarte das Model allerdings, dass es in ihrer Ehe nicht besonders gut lief. Klar hatte Kylie hier und da mal was aufgeschnappt, aber dadurch, dass ihre Freundschaft eben doch Risse bekommen und sie nicht ständig in Kontakt standen, hatte sie sie nie darauf angesprochen oder ihr angeboten vorbeizukommen. Ein wenig schämte sich Kylie schon dafür. Früher waren sie wirklich dicke gewesen und nun? Es kam ihr nicht vor, als wären sie Fremde, aber es war schon schade nicht mehr intensiv ein Teil ihres Lebens zu sein. „Ja, das hatte ich schon ein wenig mitbekommen.“ meinte sie leise, während sie das Glas auf dem Handtuch ein wenig hin und her drehte, ehe sie noch einen größeren Schluck nahm. „Es ging bei euch ja auch recht schnell. Nicht, dass ich es euch nicht gönne, versteh mich nicht falsch. Aber ich war echt überrascht, dass der Antrag so schnell kam.“ Nun leerte sie ihr Glas, setzte sich kurz auf, um die Flasche Sekt zu nehmen und ihnen beiden nachzufüllen. Vielleicht sollten sie nicht so schnell trinken, denn Kylie merkte schon ganz schön was. Aber sie waren hier zum Entspannen, oder? Sie wollten einen schönen Mädelstrip genießen und so sah es ihrer Meinung nach nun mal aus. Erst, als sie die Falsche wieder weggestellt hatte, legte sie sich wieder auf die Seite, wie davor. „Justin hat auch viele Probleme, oder?“ Auch das hatte sie nur aus den Medien aufgeschnappt und des Öfteren von Kendall, die ja doch auch recht eng mit Justin befreundet war. „Ich kann mir echt vorstellen, dass es nicht besonders leicht mit ihm ist. Aber dir geht es gut, oder? Ich meine nicht heute und nicht das typische ‚Klar geht’s mit gut‘. Ich meine, wie du dich im Inneren fühlst. Ist da alles in Ordnung?“ Das war wohl die wichtigste Frage. Es ging hier um Hailey und darum, dass sie sich mit Justin nicht quälte. Kylie blickte sie durchdringend an, um irgendeine Reaktion von ihr zu erhaschen. Doch dann sprach sie das Zimmer an und Kylie musste ein wenig auflachen. „Erst habe ich mich gefragt, wohin ich mit meinen ganzen Sachen soll. Aber das Zimmer sollte reichen, um mich breit zu machen.“ Kylie hatte, wie immer, sowieso viel zu viele Klamotten dabei, weil sie nie wusste, was sie abends anziehen sollte. Oder auch tagsüber, schließlich würden sie hier sicher auch den ein oder anderen Ausflug machen. Dazu kamen noch ihre Perücken, die einen ganzen Teil des Platzes wegnahmen. „Das passt alles schon, mach dir keine Gedanken.“ Hailey sollte sich lieber um sich selbst Sorgen machen, so wie es Kylie gerade bei ihr tat.

[OUTFIT] » Es tat Hailey wirklich gut nach so langer Zeit endlich mal wieder mit Kylie etwas zu unternehmen. Früher, lange bevor sich zwischen Kendall und ihr eine beste Freundschaft entwickelt hatte, hatte sie viel mit ihr unternommen. Weitaus mehr als heute auf jeden Fall. Der Kontakt war nie vollkommen abgebrochen gewesen. Es wurde im Laufe der Zeit einfach weniger, weil beide unterschiedliche Pläne für die Zukunft hatten. Kylie entschied sich früh Mutter zu werden, während sich Hailey erst mal auf ihre Karriere konzentrieren wollte. Es war schade, dass sie sich entzweit hatten. Mochte sie Kylie doch sehr. Aber so spielte das Leben. Die Beiden hatten jedenfalls viel aufzuholen. Eines stand auf jeden Fall fest: Dieser Wellnesstrip war der Beginn einer neuen Freundschaft. Vielleicht nicht unbedingt eine beste Freundschaft, dafür war in den letzten Jahren zu wenig zwischen ihnen passiert, aber eine gute Freundschaft. Freunde, gerade jetzt und hier, konnte das Model sehr gut gebrauchen. Bei den Worten der Dunkelhaarigen musste Hailey lächeln. „Die Kinder halten dich ganz schön auf Trab, was?“, fragte die Blonde interessiert nach. Sie hatte schon das Vergnügen gehabt die zwei Süßen kennen zu lernen. Jedes Mal wenn sie auch nur ein Kind des Kardashian/Jenner Clans zu Gesicht bekam, egal wen, wurde sie eifersüchtig. Auch wenn sie sich aktuell nicht vorstellen konnte mit Justin eine eigene Familie zu gründen, hegte sie immer noch den Wunsch eines Tages Mutter zu werden. Das Gefühl ein eigenes Kind zu haben, stellte sich Hailey atemberaubend vor. Dass sie sich gerade das wünschte, was auch Justin sich wünschte, behielt sie aus gutem Grund noch für sich. Das Model traute ihrem Mann derzeit alles Mögliche zu. So auch die Tatsache, dass er heimlich ihren Pillen-Vorrat manipulieren könnte. Es war vielleicht zu weit hergeholt, ja. Aber so wie er sich seit Monaten ihr gegenüber verhielt, könnte es schon möglich sein.

„Das weiß ich sehr zu schätzen. Danke, das Gleiche gilt natürlich auch für mich. Tut mir ehrlich gesagt auch leid, dass es zwischen uns so gekommen ist.“ Das tat es wirklich. Natürlich war das kein Angriff auf Kendall. Hailey war froh sie als beste Freundin gewonnen zu haben. Ihr tat es nur wegen Kylie leid. Sie hätte für sie da sein müssen als sie sie am Dringendsten gebraucht hatte. Bei der Geburt ihrer Kinder zum Beispiel. Hailey war wegen Jobs auf einem anderen Kontinent gewesen, unzählige Meilen von Kylie entfernt, als sie in den Wehen lag. „Da bist du nicht die Einzige...“, gab Hailey in einem leisen, verunsicherten Ton von sich, als ihre Freundin auf den Antrag zu sprechen kam. Als Justin um ihre Hand anhielt, kannten sie sich gerade mal ein paar Monate bzw. waren seit ein paar Monaten zusammen. Kennen gelernt hatten sie sich schon vor Jahren. Sie waren praktisch noch Kinder gewesen, als sie sich zum ersten Mal sahen. Anfangs nur Freunde und nun ein (un)glückliches Ehepaar. Wer hätte das gedacht? Hailey wohl am Allerwenigsten. „Justin … sagen wir er ist über die letzten Jahren hinweg kompliziert nein schwierig geworden. Eifersüchtig war er schon immer gewesen. Aber seit Wochen … Monaten ist es ganz schlimm. Anfangs war es ganz süß, doch mittlerweile … Kylie, es nervt mich einfach nur noch. Er ist ein totaler Kontrollfreak. Es ist nicht mehr normal!“, kam es ehrlich aus dem Mund des Models heraus. Hätte sie nicht schon ein paar Gläser Sekt auf, wäre sie sicherlich nicht sofort mit der Wahrheit herausgerückt. Doch gerade konnte sie nicht anders. Hailey brauchte jemanden, bei dem sie sich über ihren Ehemann auskotzen konnte, ohne ein schlechtes Gewissen dabei zu haben. Kylie schien da im Moment genau die Richtige für zu sein. Die Blonde würde gerne von sich behaupten, dass es ihr gut ging. Doch dann müsste sie lügen. Das wollte sie nicht. „Mir geht es nicht gut. Ich … und das bleibt bitte unter uns … überlege schon ob ich mich vorübergehend von ihm trenne.“ Hailey hielt inne, um einen Schluck aus ihrem Glas Sekt zu nehmen. „Einfach um zu sehen und erleben zu können, wie es ohne ihn ist.“, fuhr sie ehrlich fort. Die Überlegung in die Tat umzusetzen, das hatte sie sich nicht getraut – noch nicht. „Gut, dann hätten wir das ja geklärt.“ Sie grinste, ehe sie das Glas Sekt vollkommen leer trank. „Hey, wie wäre es wenn wir zwei Hübschen gleich auf unser Zimmer verschwinden und in die Sauna spazieren – nackt versteht sich natürlich. Also nur wenn du möchtest!“

» Kylie prustete auf. „Das ist maßlos untertrieben.“ Murmelte sie leise, als Hailey meinte, die Kinder halten sie auf Trapp. Eigentlich tat alles es! Ihr Job, ihre Familie, ihre Kinder, die ehemalige Beziehung zu dem Vater ihrer Kinder, der Terminkalender, die Paparazzis.. einfach alles. Aber die Kinder waren ihr das heiligste und brauchten momentan die meiste Aufmerksamkeit, weswegen Kylie oft mit den Nerven am Ende war. Sie war mittlerweile eine alleinerziehende Mutter und auch, wenn ihr Ex sich gut um die Kinder kümmert, war er zu den schlimmsten Tageszeiten nicht da, um ihr unter die Arme zu greifen. Kurz nach der Geburt ihres Sohnes war sie massiv in die Depressionen gerutscht, so wie viele Mütter dieser Welt. Sie konnte nichts mehr, war für niemanden da und war maßlos überfordert mit allem gewesen. Es hatte sich nur schwer wieder eingependelt und noch jetzt war sie manchmal mit den Nerven am Ende. Mit Sicherheit wäre es anders, wenn sie nicht alles alleine machen müsste. Klar, sie hatte Nannys, die sich oft um ihre beiden Kinder kümmerten, wenn sie arbeiten war oder etwas anderes zu erledigen hatte, aber ein Privatleben hatte Kylie schon lange nicht mehr. Sie liebte ihre Kinder, keine Frage. Aber sie war überfordert mit der Situation zweier Kinder. Langsam blickte sie wieder zu Hailey und zuckte mit den Schultern. „Es ist schwer, sehr schwer sogar. Ich glaube auch, dass ich es ohne die Hilfe meiner Familie nicht schaffen würde. Aber das geht vorbei. Stormi ist schon so groß! Manchmal greift sie mir richtig unter die Arme.“ Kurz schmunzelte sie. Ja, Kylie war mächtig stolz auf sie, auch in welche Richtung sie sich entwickelt. Sie ließ sich kaum etwas von Kylie sagen, jedenfalls wenn es um die Klamotten oder Spielauswahl ging und das war wirklich großartig! Die Unternehmerin versuchte ihre Kinder so zu erziehen, dass sie ihren eigenen Kopf entwickelten und sich nichts von ihr vorschrieben ließ, außer die ganz normalen Regeln, schließlich war sie immer noch ihre Mutter und sie sollten auf sie hören. Aber in Sachen Kreativität wollte Kylie, dass sie es selbst machten und selber entscheiden, was sie nun tragen oder haben wollten und was nicht.

Doch dann kamen sie zum eigentlichen Punkt. Kylie war sich sicher, dass Hailey irgendetwas auf der Seele lag, und prompt schoss sie auch mit der Wahrheit raus. Jedoch war sie darauf nicht vorbereitet, weswegen die jüngste Jenner beide Augenbrauen hob. „So schlimm?“ fragte sie eher kleinlaut, weil die Blondine noch mitten in ihrem Redefluss war. Aber das Justin so reagierte und agierte war Kylie gar nicht bewusst gewesen. Langsam drehte sie das Sektglas in ihrer Hand und schaute ein wenig beschämt auf den Boden. Früher haben sie sich alles anvertraut und wäre ihre Beziehung noch so eng, wie damals, hätte Hailey sicher viel früher mit ihr reden und sich den Ballast von der Seele meckern können. Nun schoss einfach alles aus ihr raus und es tat der dunkelhaarigen wirklich leid, dass sie so leiden muss. „Hailes, das ist wirklich schlimm! Ich wusste, dass Justin Probleme hat, aber nicht, dass er dir so nachstellt.“ Leicht schüttelte sie den Kopf, ehe sie auch den nächsten und letzten Schluck aus dem Sektglas nahm und es dann auf den kleinen Beistelltisch stellte. „Vielleicht ist deine Idee gar nicht so schlecht und du nimmst etwas Abstand von ihm. Das ist doch auch kein Leben, weder für dich noch für ihn. Eine gesunde Beziehung beruht auf Vertrauen und genau das sollte er auch spüren. Natürlich bis du eine der schönsten Frauen auf diesem Planeten, aber das wusste er vorher, auch das andere Männer dir mit Vergnügen hinterher schauen. Aber wenn du nur Augen für ihn hast, sollte er eher Stolz darauf sein, eine so schöne Frau „Seine“ zu nennen.“ Kylie schüttelte den Kopf. „Männer sind so kompliziert! Aber du solltest das machen. Vielleicht nicht direkt trennen, denn vielleicht ändert er sich. Aber du brauchst Abstand von ihm.“ Kurz hielt sie inne und suchte Haileys Augenkontakt. „Du weißt, dass du auch immer zu mir kommen kannst. Ich habe immer ein Schlafzimmer für dich frei und wenn du den Schritt wirklich gehen möchtest, kannst du vorrübergehend auch bei mir einziehen.“ Sie lächelte und als die Blondine dann meinte, dass sie in die Sauna gehen sollten, klatschte Kylie einmal in die Hände. „Mit Vergnügen! Ich LIEBE die Sauna. Manchmal könnte ich stundenlang darinsitzen.“ Kylie lachte, ehe sie aufstand und Hailey die Hand zum Hochziehen hinhielt. „Ich glaube die sind hier auch gleich in der Nähe. Auf dem Weg können wir uns noch eine Flasche holen – die hier ist leer.“ Kylie brauchte den Alkohol gerade einfach. Sie hatte so lange nicht getrunken und hatte nun einfach Lust drauf.